Diözesanrat beschäftigt sich mit Option für die Verbindung von Liturgie und Leben

Kommunion.

Gottesdienste müssen so gefeiert werden, dass sie zur Lebenswirklichkeit der Menschen passen – die Sprache in den Gottesdiensten muss klar und verständlich sein – die Gottesdienstbesucher müssen an der Feier beteiligt werden – diejenigen, die den Gottesdiensten vorstehen, brauchen eine gute Aus- und regelmäßige Fortbildungen.

So lauteten einige der Überlegungen, die die Mitglieder des Diözesanrats im Bistum Münster bei ihrem Treffen am 20. September 2013 im Franz-Hitze-Haus in Münster anstellten. Sie beschäftigen sich mit der im Pastoralplan für das Bistum Münster formulierten "Option für die Verbindung und Liturgie und Leben".

Ausgehend von der Tatsache, dass die Zahl der Gottesdienstbesucher seit Jahren rückläufig ist – im vergangenen Jahr besuchten nur noch knapp 11% der Katholiken im Bistum Münster sonntags die heilige Messe – betonte Pfarrer Rafael van Straelen, Bocholt, dass es bei der Feier der Gottesdienste eine Sprache brauche, die die Menschen im Inneren anspreche, so dass eine Begegnung mit Gott möglich werde. Der Gottesdienst dürfe nicht einfach nur "Entertainment" sein, sondern es lohne sich auch, "Mut zur Stille" zu haben. Pfarrer van Straelen machte deutlich, dass die Gottesdienst-Gemeinden heute sehr unterschiedlich seien und dass es notwendig sei, dass die Zelebranten dies im Blick hätten. Die Lebenswirklichkeit der jeweiligen Gemeinde müsse in den Gottesdiensten vorkommen. Das unterstrich auch Pastoralreferentin Imke Sievers, Geistliche Leiterin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Münster. Sie zeigte am Beispiel der Jugendkirche "effata" auf, dass in den hier stattfindenden Gottesdiensten der Alltag der Jugendlichen präsent sei. Wichtig sei, dass die Gottesdienste gut vorbereitet seien, dass sie zu Zeiten stattfänden, die dem Lebensrhythmus der Gottesdienstbesucher entsprächen und dass es eine "Authentizität im Beten und Feiern" gebe. Oft, so beklagte Sievers, seien Gottesdienste zu textlastig, dies erschwere die Beteiligung. Wert müsse man auch auf die Frage legen, wie der Gottesdienstraum gestaltet werde und wie die Gottesdienstbesucher sich aktiv an der Feier beteiligen könnten. Prof. Dr. Margret Nemann, Leiterin des Instituts für Diakonat und pastorale Dienste (IDP), sagte, dass es in der liturgischen Bildung darum gehen müsse, zu vermitteln, wie es gelingen könne, dass die Verkündigung auch wirklich die Menschen erreiche. Hierfür sei eine gute Vorbereitung der Gottesdienste und "die Feier aus ganzem Herzen" wichtig.

Die Mitglieder des Diözesanrates waren sich einig, dass die Verbindung von Liturgie und Leben nur dann gelingen kann, wenn es authentische Priester, Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten gibt, die den Gottesdiensten vorstehen. Diese müssten Begeisterung ausstrahlen und die Menschen zur Mitfeier der Gottesdienste einladen. Wenn die Verbindung nicht gelinge, liege dies oft daran, dass die Träger der Liturgie sich keine Mühe gäben, dass Gottesdienste in einer "geistlosen und lieblosen Routine" gefeiert würden, dass "abgearbeitet und banalisiert" werde, dass die Sprache zu schwierig sei oder auch dass die Form wichtiger als der Inhalt sei. Notwendig sei die persönliche Ansprache der Gottesdienstgemeinde. Zudem müsse es bei der Feier der Gottesdienste die Offenheit für Neues und die "Freiheit für Experimente" geben.

Der Diözesanrat blickte auf seiner Sitzung auch zurück auf das dritte Gesprächsforum innerhalb des Gesprächsprozesses der Deutschen Bischofskonferenz, das Mitte September in Stuttgart stattgefunden hatte. Im Mittelpunkt hatte auch hier die Frage nach der Liturgie im Leben der Kirche gestanden. Die Teilnehmer aus dem Bistum Münster lobten zwar die "offene und vertrauensvolle Gesprächskultur" in Stuttgart, kritisierten aber auch, dass nicht klar sei, welche konkreten Konsequenzen aus den Ergebnissen der Beratungen gezogen würden. Sie warben für eine deutlichere Zielorientierung und Fokussierung der Ergebnisse.

Zu Beginn der Sitzung hatte Bischof Dr. Felix Genn darüber informiert, dass er die Jugendkatechesen, zu der in der Jugendkirche "effata" regelmäßig zwischen 150 und 250 junge Leute zusammenkommen, auch im nächsten Jahr fortführen werde. Sie seien eine "lohnende Erfahrung" und "ein wichtiger Ort der Begegnung", sagte der Bischof.

Info:

  • "Der Diözesanrat ist das oberste synodale Mitwirkungsgremium, durch das die Gläubigen des Bistums ihrer allgemeinen und besonderen Berufung entsprechend an der Leitung des Bistum durch den Bischof teilnehmen". So heißt es im Vorwort der Satzung für den Diözesanrat im Bistum Münster. Aus den vielen Bereichen kirchlicher Arbeit sollen hier Vertreter zusammenkommen, um an den zentralen Entscheidungen im Bistum mitzuwirken.

 

Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Michael Bönte, Dialogverlag
21.09.2013

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