Multiplikatorentreffen in Münster

Besonders um charismenorientierte Pastoral ging es den Referenten beim Multiplikatorentreffen, hier Pater Manfred Kollig.
Multiplikatorentreffen.

Mit Charismen die Seelsorge der Zukunft gestalten

Multiplikatoren sind wichtig: Sie fördern die Verbreitung und Weitergabe von Ideen, Konzepten, Wertvorstellungen und Strategien. Darauf setzt auch das Bistum Münster und hatte daher am Dienstag (12. November 2013) zu einem Multiplikatorentreffen zum Pastoralplan in das Münsteraner Liudgerhaus eingeladen. Über 100 Haupt- und Ehrenamtliche aus den Pfarreien nahmen daran teil.

Eine zentrale Aufgabe der am vergangenen Wochenende gewählten Pfarreiräte ist es, für ihre Pfarrei einen lokalen Pastoralplan zu erarbeiten. Dieser soll die seelsorgerische Situation vor Ort beschreiben, beurteilen und daraus die künftige Seelsorge planen. Als Orientierung dient der Diözesanpastoralplan.

Nachdem zu dem Thema schon Studientage in allen Kreisdekanaten des Bistums und im Offizialatsbezirk Oldenburg stattgefunden hatten, bot das Multiplikatorentreffen eine weitere Vertiefung an. Dabei informierten Pater Manfred Kollig, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat (BGV), Andreas Fritsch von der Fachstelle Gemeindeberatung im BGV sowie Oliver Lücke von der Geschäftsführung des Pastoralplans die Anwesenden.

Dessen Anliegen sei es, so Fritsch zum Einstieg, nach den strukturellen Veränderungen im Bistum wieder an Inhalten zu arbeiten. Ausgangspunkt seien Überlegungen, "wie der Auferstandene bei uns vorkommt und wie Menschen mit Gott in Berührung kommen können." Der Prozess des Pastoralplans ermutige dazu, den Blick sowohl auf sich selbst zu richten und nach dem eigenen Halt im Leben zu fragen als auch ihn anderen Menschen zuzuwenden.

So könne man die Seelsorge in den örtlichen Lebens- und Sozialräumen zielgerichtet entwickeln. Dabei sei wichtig, sich ausreichend Zeit für eine Bestandsaufnahme zu geben. Nur dann könne man beurteilen, welche Ressourcen man habe, wo die Pfarrei gut aufgestellt sei, welche Ziele Vorrang hätten und wie man sie erreiche.

Schwerpunktmäßig beschäftigte sich das Multiplikatorentreffen mit der Charismenorientierung als tragender Säule jedes Pastoralplans. Dabei geht es darum, Fähigkeiten aufzuspüren, zu fördern und für alle Beteiligten sinnvoll einzusetzen. Eine Fähigkeit beruhe auf einem Charisma, "wenn ein Mensch sie dankbar in Verbindung mit Gott als dem Geber aller guten Gaben bringt und wenn er sie im Geiste Gottes teilt", erläuterte Pater Manfred. Nur mit der Überzeugung, dass Menschen Gaben hätten, bleibe die Kirche vor Ort präsent.

Von Impulsfragen angeregt, stiegen die Teilnehmer in einen lebendigen Austausch zur Charismenorientierung ein. Daraus ergaben sich durchaus konkrete Anregungen, etwa von Monika Lampe aus St. Agatha Mettingen. Ihre Pfarrei habe gerade bei sozialen Projekten gute Erfahrungen damit gemacht, Charismen auch außerhalb des kirchlichen Bereichs zu suchen, beispielsweise bei Muslimen. Auch Diakon Franz-Josef Wille aus Heilig Kreuz Münster erklärte, Kirche brauche Menschen aus unterschiedlichen Quartieren und müsse "raus an die Ränder". Mehrere Teilnehmer wiesen darauf hin, dass Charismenorientierung auch bedeute, "eine Kultur des Nein-Sagens ohne schlechtes Gewissen aufzubauen", wie es Johannes Arntz, Kreisdechant im Kreisdekanat Coesfeld, formulierte.

Zur Steuerung der Pastoralplanentwicklung gab Andreas Fritsch praktische Hinweise. Sinnvoll sei unter anderem, das Thema als ständigen Tagesordnungspunkt präsent zu halten, einen Zeitplan zu entwickeln und Verantwortliche zu benennen. Außerdem könne man sich mit anderen Pfarreien und mit möglichst vielen Mitgliedern der Pfarrei austauschen.

Sich bei diesem Prozess Unterstützung zu holen, dazu ermutigte Oliver Lücke. Ansprechpartner im BGV seien die Abteilung Kirchengemeinden, die Fachstelle Gemeindeberatung und je nach Thema auch alle anderen Fachreferate.

Wichtig sei, so betonten die Referenten: "Sie erstellen den Pastoralplan nicht für das Bistum, sondern für Ihre Pfarrei." Auch, wenn die fertigen Pastoralpläne demnächst in der Hauptabteilung Seelsorge gesammelt werden würden, so diene das nicht der Kontrolle, sondern der Wertschätzung der geleisteten Arbeit, dem Austausch und dem gemeinsamen Lernen.

In diesem Sinne werden im Bistum Münster noch zwei Multiplikatorentreffen am Dienstag (19. November 2013) in Stapelfeld für den Offizialatsbezirk Oldenburg und am Mittwoch (27. November 2013) für den Niederrhein stattfinden.

Text/Foto: Bischöfliche Pressestelle
14.11.2013

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