Tagung zur Entwicklung lokaler Pastoralpläne im Kreisdekanat Steinfurt

Tagung.

Mal malend, mal ein Lied hörend, mal betend, vor allem aber diskutierend und sich austauschend: So haben sich am Samstag, 6. Juli 2013 -  60 Ehren- und Hauptamtliche aus 20 katholischen Pfarrgemeinden im Kreisdekanat Steinfurt mit der Entwicklung lokaler Pastoralpläne beschäftigt.

In der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde waren sie auf Einladung des Kreisdekanats und der Fachstelle Gemeindeberatung des Bischöflichen Generalvikariats zusammengekommen. Der Studientag stand unter dem Titel "Lokale Pastoralpläne entwickeln – Pfarreien klären ihre Sendung".

Die neue Satzung für die Pfarreiräte, die im November in allen Pfarrgemeinden des Bistums gewählt werden sollen, sieht vor, dass jede Pfarrei einen lokalen Pastoralplan erarbeitet. Dieser soll die seelsorgerischen Herausforderungen vor Ort benennen und Strategien dafür entwickeln. Was sich dahinter verbirgt und wie man vorgehen kann, diese Fragen standen im Mittelpunkt der Tagung in Nordwalde. Geleitet wurde sie von Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Kaiser sowie von Ursel Schwanekamp, Oliver Lücke, Martin Merkens und Frank Nienhaus von der Fachstelle Gemeindeberatung. Sie hatten ein komplexes Thema zu vermitteln – umso wichtiger war der Einstieg, den Kreisdechant Martin Dördelmann und Frank Nienhaus als "Herr Koslowski" und "Frau Heinrichmann" humorig gestalteten. Danach ging es zur Sache.

Ursel Schwanekamp benannte zunächst die wichtigsten Fakten rund um lokale Pastoralpläne. "Dieser Plan soll nicht nach Planwirtschaft klingen, sondern nach planerischer Kreativität", betonte sie. "Freiflächen" sollten genutzt werden. Und: "Ziel ist, dass es für alle Pfarreien zur guten Gewohntheit wird, auch im Abstand einiger Jahre den Plan immer wieder zu überprüfen." Das begründete Frank Nienhaus: "Ein Pastoralplan ist immer auch eine Chance, zu erkennen und sich einzugestehen, was nicht mehr funktioniert."

Nach dieser Einführung setzten sich die Teilnehmer in Kleingruppen zunächst mit den vier Optionen auseinander, die der Pastoralplan für das Bistum den Pfarreien bietet. Da wurde zum Beispiel anhand der biblischen Geschichte von der Fußwaschung diskutiert, wie eine dienende Kirche sich in der Pfarrei ausdrücken kann. In einer anderen Gruppe griffen die Teilnehmer – einige nach kurzem augenzwinkerndem Zögern "Gemalt habe ich aber lange nicht mehr…" – zu Malstiften. Durchaus kreativ skizzierten sie ihre Ideen von einer zum Glauben einladenden Pfarrei.

Ein Beispiel aus der Praxis stellten Verantwortliche von drei Pfarreien aus Rheine rechts der Ems vor, die – als Vorbereitung ihrer Fusion 2014 – auf dem Weg zu einem Pastoralkonzept schon weit fortgeschritten sind. "Wir empfehlen, so einen Prozess immer reflektiert und begleitet von Fachleuten umzusetzen", gab Pfarrer Meinolf Winzeler einen konkreten Rat.

Apropos: Während der Tagung stellte sich schnell heraus, dass den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem daran gelegen war, genau solche konkreten Anregungen vermittelt zu bekommen. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Vor allem in den vier nachmittäglichen Workshops stand das Konkrete im Mittelpunkt: Starthilfen für die Entwicklung eines Pastoralplanes, pfarreiübergreifender Erfahrungsaustausch, das Aufspüren von Orten, die innerhalb der Pfarrei vernetzt werden könnten, und Informationen über die neue Satzung und Wahlordnung.

Zu viel Theorie? Für die Teilnehmer nicht. Viele konnten das Fazit von Ruth Bentler aus St. Cornelius und Cyprianus Metelen teilen: "Die Veranstaltung heute hat mir Motivation verschafft, überhaupt an das Thema Pastoralplan ranzugehen." Viele solcher positiven Rückmeldungen Bewertungen erhielten die Veranstalter nach Abschluss der Tagung. Diese gestaltete erneut Kreisdechant Dördelmann, allerdings nicht mehr als "Herr Koslowski", sondern mit einer Meditation, die den Schlusspunkt setzte.

Der Studientag war die erste von sieben Veranstaltungen zum Pastoralplan im nordrhein-westfälischen Bistumsteil. Vergleichbare in den übrigen Kreisdekanaten werden in den nächsten Monaten folgen. Außerdem wird es weitere Angebote des Bistums und der Kreisdekanate geben.

Text/Foto: Bischöfliche Pressestelle
06.07.2013

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