Vision von Kirche in Oldenburg im Jahr 2020

In Kleingruppen sprachen die Oldenburger über ihre Vision von katholischer Kirche in Oldenburg im Jahr 2020.
Kleingruppen.

Drei Pfarreien, insgesamt gut 28.000 Katholiken, viele Gremien und Verbände, zahllose Angebote, aber auch Bedarfe und Befürchtungen: Das katholische Leben in der Stadt ist vielfältig. Rund achtzig Vertreter der Gremien, Verbände und Einrichtungen der Pfarreien sowie Mitglieder der Seelsorgeteams trafen sich Samstag in der Paulus-Schule zu einem Diskussionsforum über Gegenwart und Zukunft der Katholischen Kirche in ihrem Gebiet. Es war das erste stadtweite Treffen der katholischen Kirche in Oldenburg.

Mit der Veranstaltung gingen die Oldenburger einen wichtigen Schritt in Richtung Pastoralplan. Alle Pfarreien des Bistums Münster haben den Auftrag, die Situation vor Ort zu analysieren und Ziele und Optionen für ihre Arbeit zu formulieren. In Oldenburg soll dieser Prozess pfarreiübergreifend betrieben werden. Bereits 2013 wurde dafür eine Steuerungsgruppe aus je drei Vertretern der Pfarreien gebildet. Mit Unterstützung von Mitarbeitern des Offizialates in Vechta und des Generalvikariates in Münster analysierten sie seitdem die gesellschaftliche und pastorale Situation vor Ort.

Die Steuerungsgruppe sammelte persönliche Eindrücke, Erkenntnisse soziologischer Studien, Statistiken über kirchl. Amtshandlungen und Daten zur demographischen Entwicklung. Zudem führte sie eine Umfrage unter den katholischen Gruppierungen und Einrichtungen durch. Am Samstag wurden diese Ergebnisse präsentiert und von den Delegierten ergänzt, hinterfragt und diskutiert.

Am Nachmittag wurden Visionen für das katholische Leben in Oldenburg im Jahr 2020 entwickelt. In zehn Kleingruppen sprachen die engagierten Katholiken darüber, welches Kirchenbild sie persönlich haben. Sie suchten in den Gruppen nach Gemeinsamkeiten und stellten erste Leitsätze im Plenum vor. Diese Visionen wurden der Steuerungsgruppe zur weiteren Beratung mitgegeben. Beispielsweise wurde genannt, dass Gott in der Stadt wohnt, bei allen Menschen – Männern, Frauen und Kindern, dass Seelsorger mehr Freiraum für Seelsorge hätten, dass Laien gestärkt und Menschen an modernen und ansprechenden kirchlichen Orten begleitet werden. Häufig benannt wurde die Vision von drei kooperierenden Pfarreien, die Gemeindegrenzen inhaltlich überwinden.

Andreas Fritsch und Ehrhard Fischer, Mitarbeiter des Bischöflichen Generalvikariats in Münster) moderieren den Prozess in Oldenburg.
Plenum.

Diesem Echo aus den Kleingruppen entspricht zur Freude von Dominik Blum die Vision, die das Offizialat in den Prozess einbringen möchte. "Wir sehen auch 2020 auf dem Stadtgebiet Oldenburg drei Pfarreien", stellte Blum fest. "Profilierte Pfarreien, die sich gut vernetzen und Pastoralpläne haben, die mit dem konkreten Leben der Menschen zu tun haben." Auch auf die Entwicklung der finanziellen Situation kam Blum zu sprechen. "Investiert werden kann insgesamt weniger, und nur da, wo das gemäß des jeweiligen Pastoralplans sinnvoll, nachhaltig und zukunftsfähig ist." Bei der Arbeit am Pastoralplan müssen die Pfarreien auch die kirchlichen Präsenzorte im Blick haben. "Sie müssen herausarbeiten, welche Immobilien auch in zehn Jahren noch gebraucht werden", machte Blum deutlich.

Den Wunsch nach Vernetzung konkretisierten die Teilnehmer mit einem Auftrag an die Steuerungsgruppe. Sie wird nach einer geeigneten Form für eine stadtweite Konferenz suchen, die die am Samstag begonnenen Prozesse weiterführt. Möglich sei zum Beispiel eine regelmäßige und aktive Pastoralkonferenz, die alle einbindet, die katholische Kirche in der Stadt Oldenburg repräsentieren.

Vertrauen und Transparenz zwischen den Pfarreien untereinander und zum Offizialat seien heute gewachsen, betonte Dechant Christoph Sibbel, Pfarrer in St. Josef, in der Schlussrunde. "Vertrauensvoller Umgang ist für so ein Projekt wichtig." Die Stimmung in den Kleingruppen, im Plenum und in den Pausen sei positiv gewesen.

Am Ende des Tages blieb viel Arbeit für die Steuerungsgruppe. Die Rückmeldungen und Ergebnisse des Tages müssen aufgearbeitet und ausgewertet werden und in den Pastoralplanprozess einfließen. "Schöner hätte man sich den Start nicht vorstellen können", resümierten die Initiatoren. Es sei ein guter Tag gewesen. Besonders betonten sie das freundliche, konstruktive Miteinander, die hohe Motivation und das große Interesse Kirche in Oldenburg weiterzuentwickeln.

Text / Fotos: Johannes Hörnemann
07.07.2014

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