Machen wir uns auf den Weg

Vor-Ort-Gespräch St. Willehad, Oldenburg

Seit einigen Jahren sind die Kirchengemeinden im Bistum Münster aufgerufen, lokale Pastoralpläne zu erstellen. Dafür sollen sie ihre pastorale Situation analysieren und zukünftige Angebote und Aufgaben formulieren. Im Oldenburger Land haben inzwischen drei Viertel aller Kirchengemeinden solche Pläne erstellt. Im Bischöflich Münsterschen Offizialat werden sie aufmerksam gelesen und mit den Gemeinden besprochen. Mit Dominik Blum und Dietmar Kattinger taten das jetzt zwei Vertreter der Vechtaer Kirchenbehörde mit dem Pfarreirat von St. Willehad. Eine Steuerungsgruppe hatte das 60-seitige Papier zwei Jahre vorbereitet.

Blum bezeichnete das Papier als ein „äußerst umfangreiches und materialreiches Analysepapier“, das zum Mitdenken einlade. Man spüre, wie viel Arbeit in ihm stecke. In dem Prozess ließen sich Partizipation und Transparenz der Pfarreimitglieder deutlich erkennen. Dieser Plan binde als einziger auch ein eigenes Leitbild mit ein, das die Pfarrei 2014 verabschiedet hatte. Die Geschichte der 2008 gegründeten Pfarrei, die heute knapp 13.000 Mitglieder hat, lese sich spannend und eröffne ein gutes Verständnis ihres Werdeganges.

Ausdrücklich lobte Blum die umfangreiche Sozialraumanalyse und die religions- und kirchensoziologischen Daten. Das in dem Papier auch die Ergebnisse der Sinus-Milieu-Studie reflektiert und auf die Gemeinden und Stadtteile hin analysiert sei, sei eine echte Besonderheit. Als Herzstück des Plans bezeichnete Blum das Kapitel über kirchliches Leben und Gemeindeaktivitäten. An allen Gemeindeorten, insbesondere solchen mit einer KiTa, solle überlegt werden, wie Familien mit ihren Kindern für liturgische Formen wieder gewonnen werden können. Eine vergleichbare Reflexion soll auch für den Bereich der Kirchenmusik erfolgen.

Auf dem Gebiet der Pfarrei gebe es viele Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. „Dies sei der Pfarrei bewusst und wird in dem vorliegenden Pastoralplan wie selbstverständlich aufgeführt“, lobte Dietmar Kattinger. Mehrfach erwähne der Plan die Caritas. Tatsächlich würden im Stadtgebiet Oldenburg 1.466 Personen in 1.001 Vollzeitstellen für die Caritas arbeiten. Es sei schön zu sehen, dass „bei caritativen Fragen Strukturfragen und Gemeindegrenzen offensichtlich keine Rolle spielten“, stellte Kattinger fest. Als Baustelle definiert der Plan noch den Ausbau der Jugendpastoralarbeit. Hier müsse noch enger mit den anderen Stadtpfarreien und den Schulen zusammen gearbeitet werden. Erhalten möchte die Pfarrei ihre 23 Immobilien wie KiTas, Pfarrheime, Pfarrhäuser und Kirchen. Soweit die Gebäude nicht barrierefrei sind, sollen sie entsprechend umgestaltet werden. Einig waren sich die Vertreter der Vechtaer Kirchenbehörde und des Pfarreirats darin, dass sich die katholischen Einrichtungen Oldenburgs mehr vernetzten müssten. Ein positives Beispiel sei das von den drei Stadtpfarreien kürzlich freigeschaltete Portal www.katholisch-ol.de.

Der Pastoralplan verstehe sich nicht als ein fertiges Produkt, sondern als ein Ansatz für die Zukunft, heißt es im Schlusswort des Papiers. Aber er zeuge von einem beachtlichen Reflexionsweg, lobte ihn Blum. Da, wo noch Konkretisierung erforderlich sei, bot er die Hilfe des Offizialats an. „Machen wir uns auf den Weg“, zitierte er aus dem Schlusswort.

Online nachzulesen ist der lokale Pastoralplan unter  www.st-willehad-oldenburg.com

Ludger Heuer

 

 

 

 

 

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