Andrea Schwarz beim Ringforum des Kreisdekanats zum Pastoralplan

Ringforum

Mit der Nase riechen kann man Charisma nicht. Und doch waren am Montagabend (2. Dezember 2013) in der Kirche St. Johannes Nepomuk in Burgsteinfurt rund 120 Charismen-Schnüffler aktiv. Denn dort – und wegen der großen Resonanz nicht wie geplant im Ludwigshaus – fand die erste von vier Veranstaltungen des Ringforums zum Diözesanpastoralplan statt, das das Kreisdekanat Steinfurt in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungsforum Steinfurt anbietet. Referentin war die christliche Schriftstellerin Andrea Schwarz.

Mit dem Diözesanpastoralplan hat das Bistum Münster einen Rahmen für seine künftige Seelsorge entwickelt, der auch den Pfarreien als Orientierung zur Erarbeitung lokaler Pastoralpläne dienen soll. Schwerpunkt sind vier sogenannte Optionen, die das Ringforum unter dem Titel "Optionen. Konkret. Machen." erläutern wird.

"Damit wollen wir dazu beitragen, dass sich die Pfarreien den Herausforderungen der Zeit stellen und lebendige missionarische Kirche sein können", erklärte eingangs Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Kaiser. Für das Bildungsforum ergänzte Matthias Vollmer augenzwinkernd: "Heute Abend wollen wir alle zu pastoralplanbegeisterten Trüffelschweinen werden."

Denn: Die Charismen, zu deren "Erschnüffeln" Andrea Schwarz die Gäste einlud, sind Gegenstand der ersten Option des Pastoralplans. Dabei geht es darum, Charismen – also von Gott gegebene Begabungen und Fähigkeiten – der Menschen aufzusuchen und zu fördern.

"Mir ist die Aussage des Pastoralplans sympathisch, dass man von aufgabenorientierter zu gabenorientierter Seelsorge kommen will", sagte Andrea Schwarz. Gott habe "keinem alles und niemandem nichts" an Charismen gegeben. Unter dieser Grundvoraussetzung gelte es, für die Charismen der Menschen sensibel zu werden. Pfarreien müssten die Menschen ernst nehmen "mit dem, was sie sind und was ihnen gut tut, damit sie ihre Gaben einsetzen können."

Die Neuausrichtung hin zur Gabenorientierung erfordere allerdings Mut. Schließlich könne sie bedeuten, Gewohntes aufzugeben, da es sich eben nicht an den Gaben orientiere, und Neues zu wagen. Die Kirche müsse in diesem Sinne auch an neue Orte gehen, "an die Ränder", wie es Papst Franziskus formuliert habe. "Mit dem Pastoralplan ist das Bistum Münster da auf einem guten Weg", betonte Schwarz. Eben für dieses "Rausgehen dahin, wo man sie nicht vermutet" brauche die Kirche Menschen mit Charismen, die Brücken schlagen könnten.

Mit kleinen Geschichten aus ihrer eigenen Lebenserfahrung gab Andrea Schwarz Beispiele dafür, wie sich Charismen "am rechten Moment und am rechten Ort" plötzlich zeigen. Dabei sei wichtig, dass eine Pfarrei diese Charismen nicht suche, "um Mitarbeiter zu gewinnen, sondern um die Frohe Botschaft weiterzugeben."

Die Referentin ließ ihr Publikum auch selbst aktiv werden. In kleinen Gruppen suchten die Anwesenden quer durch das Alphabet nach Beispielen für Charismen. In einem zweiten Schritt entwickelten sie kreative Ideen, wo und wie sich diese Charismen in einer Pfarrei entfalten können. "Diese Fülle von Anregungen soll Sie auf die richtige Spur auch für unkonventionelle Ideen setzen", erklärte Schwarz.

Als Anregung gab sie ihren Zuhörerinnen und Zuhörern mit auf den Weg, "die Suche nach Charismen doch einmal liturgisch aufzuarbeiten." Statt der üblichen Kollekte könnten in einem Gottesdienst die Gemeindemitglieder beispielsweise ihre individuellen Begabungen, die sie in den Dienst der Pfarrei stellen wollten, symbolisch zum Altar bringen.

Am Ende des Abends zeigte sich Andrea Schwarz zufrieden mit dem Verlauf und den Rückmeldungen aus dem Publikum: "Wir haben Spuren gelegt, damit es in Ihren Gemeinden weitergehen kann."

Weitergehen soll nach diesem erfolgreichen Auftakt auch das Ringforum: Den zweiten Abend gestaltet am Montag (10. März 2014) in Rheine Pfarrer Stefan Jürgens zur Neuentdeckung des Glaubens. Über die Verbindung von Liturgie und Leben wird bei der dritten Veranstaltung am Dienstag (10. Juni 2014) in Nordwalde Kaplan Christian Olding sprechen. Den Abschluss des Ringforums bildet am Mittwoch (10. September 2014) in Ibbenbüren ein Abend mit Domkapitular Dr. Klaus Winterkamp über eine dienende Kirche.

Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr. Einzelne Karten an der Abendkasse kosten je drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es unter www.kreisdekanat-steinfurt.de.

Text/Foto: Bischöfliche Pressestelle
03.12.2013

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