Steinfurter Pfarrei St. Nikomedes stellt lokalen Pastoralplan vor

Gleich drei Großbaustellen könnten die Steinfurter Kirchengemeinde St. Nikomedes in den kommenden vier bis fünf Jahren beschäftigen.

Voraussetzung: Die Bistumsleitung stimmt den Plänen zu. Ihre Vorstellungen und Visionen zur Zukunft der Pfarrei haben die kirchlichen Leitungsgremien im lokalen Pastoralplan niedergeschrieben, den Pfarrer Markus Dördelmann am 17. März der Gemeinde präsentierte. Neben den seelsorgerischen Konzepten galt das besondere Interesse den baulichen Maßnahmen für den Ortsteil Borghorst.

Lange schon besteht der Wunsch nach einem Saal für Begegnungen in unmittelbarer Nähe zur Nikomedeskirche. Zwei Möglichkeiten sind im Pastoralplan, einem Strategiepapier, festgehalten: Ein Anbau an der alten Vikarie, die zurzeit im Erdgeschoss als Pfarrbüro dient; alternativ könnte ein Saal im heutigen Caritas-Haus gegenüber der Kirche entstehen. Der Wohlfahrtsverband wird dort in absehbarer Zeit ausziehen. Die Kirchengemeinde will das Gebäude sanieren und umbauen. Anschließend werden nach derzeitigem Stand die Kreisdekanatsgeschäftsstelle, das Katholische Bildungswerk, die Bischöfliche Pressestelle für die Region Steinfurt/Borken sowie die Pfarrverwaltung von St. Nikomedes die Räume nutzen.

Klar spricht sich die Pfarrei in ihrem Pastoralplan für den Erhalt beider Gottesdienstorte in Borghorst, St. Nikomedes und St. Marien, aus. Um einen dringend notwendigen Ersatz für den stark renovierungsbedürftigen St.-Theresia-Kindergarten zu schaffen, könnten alten Pläne wieder hervorgekramt und aktualisiert werden. "Die Idee, den Kindergarten an die Marienkirche anzubauen ist vor Jahren auf große Zustimmung gestoßen", erinnert sich Dördelmann. Die Kosten waren damals jedoch zu hoch, das Bistum lehnte ab. Jetzt soll neu darüber nachgedacht werden.

Für 2019 ist außerdem eine Renovierung der Nikomedeskirche im Haushalt des Bistums vorgesehen. In diesem Zusammenhang könnte der hintere Teil des Gottesdienstraumes umgestaltet werden. Ideen dafür will Dördelmann in den kommenden Monaten sammeln.

Während in Borghorst drei große Projekte Thema sind, hat die Kirchengemeinde St. Nikomedes in Burgsteinfurt alle Bauvorhaben abgeschlossen. "Mit der renovierten Kirche und dem neuen Nepomuk-Forum sind wir gut aufgestellt", zieht der Pfarrer ein positives Fazit.

Inhalt des Pastoralplanes ist jedoch nicht nur das Immobilienkonzept. Wie es perspektivisch mit der Seelsorge vor Ort weitergehen soll, auch darüber haben sich die Gremien Gedanken gemacht.
 "Glaube braucht Gesichter und Beziehung." Ausgehend von dieser Überzeugung hat sich das Seelsorgeteam die Zuständigkeiten für Gruppen und Verbände aufgeteilt. Dies gelte auch für die Schulen und Kindertageseinrichtungen, ergänzt Dördelmann mit Verweis auf dem Pastoralplan. "So wollen wir erreichen, dass die Kinder im Laufe der Zeit wissen: Der oder die ist von der Gemeinde."

Für die Zukunft haben sich Pfarreirat und Seelsorgeteam einiges vorgenommen: Neue Gottesdienstformate - wie der ‚Zwischenstopp‘, zu dem Interessierte immer am letzten Sonntag des Monats in St. Johannes Nepomuk zusammenkommen, oder ‚QuerBet‘, ein Angebot, das alle zwei Monate an unterschiedlichen Orten stattfindet - sollen weiterentwickelt werden. Ebenso werden die Konzepte für die Erstkommunion- und die Firmvorbereitung überdacht.

Die Gemeinde St. Nikomedes möchte eine ‚dienende Kirche‘ sein, die besonders Menschen in schwierigen Lebenssituationen hilft. "Wir haben in diesem Bereich eine hohe Kompetenz und Glaubwürdigkeit und werden als Ansprechpartner gesucht", sagt Dördelmann. Die Hilfsangebote sollen künftig noch stärker nach außen kommuniziert werden. Doch es soll nicht nur um die Menschen vor Ort gehen: "Wir pflegen auch unsere Partnerschaften mit San Antonio Abad in El Salvador, mit der Diözese Jagdalpur in Indien und dem Bistum Chisinau in der Republik Moldau."

Ein Aufgabenschwerpunkt bleibt in nächster Zeit die Flüchtlingshilfe, betont der Pfarrer mit Blick auf die politische Situation: "Wir wollen damit unserer gesellschaftlichen und geistlichen Verantwortung gerecht werden."

Stichwort Pastoralplan:
 Der Pastoralplan ist kein abgeschlossenes Werk, sondern ein Arbeits¬mittel, das die Idee verfolgt, insbesondere die Seelsorge zu überdenken, in Gemeinschaft Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Der Plan beschreibt die Situation der Kirchengemeinde und benennt Vorstellungen und Visionen, die in den nächsten fünf Jahren die Pastoral prägen und leiten sollen.

 

 

 

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