Die Recklinghäuser Pfarreien starten ihr Stadtkonzil

Was erwarten die Christen in Recklinghausen von der katholischen Kirche? Wie müssen sich die Pfarreien aufstellen, um für das Jahr 2030 fit zu sein? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen Haupt- und Ehrenamtliche der drei Pfarreien St. Peter, St. Antonius und Liebfrauen. Gemeinsam machen sie sich mit dem Stadtkomitee der Katholiken auf den Weg. "Jede Pfarrei im Bistum Münster ist aufgefordert, einen Pastoralplan zu erarbeiten. Auf einer gemeinsamen Sitzung haben wir uns überlegt, dass wir gemeinsam arbeiten wollen, denn wir verstehen uns gut", berichtet Propst Jürgen Quante von den Anfängen. Die Idee zu einem Stadtkonzil war geboren. Prominente Unterstützung erhalten die Aktiven von dem österreichischen Religionssoziologen Prof. Paul Michael Zulehner. Er hat die Verantwortlichen dabei unterstützt, einen Fragebogen zu entwickeln, der in einer Auflage von 60.000 Exemplaren gedruckt und verteilt wird.

Der offizielle Start des Stadtkonzils findet am Samstag, 18. Juni, mit geladenen Gästen statt. "Aber zur zweiten Eröffnung, unser großes Fest auf dem alten und neuen Kirchplatz an der Propsteikirche St. Peter am Sonntag, 19. Juni, sind alle eingeladen. An diesem Tag feiern wir auch das 100-jährige Bestehen des Caritasverbands Recklinghausen und blicken passend auf das Jahr der Barmherzigkeit", weist Quante auf die Verknüpfung der Anlässe hin.

Mit einer besonderen Aktion werden der Start des Stadtkonzils und das Jubiläum des Caritasverbands schon am Samstag deutlich. "Ab Donnerstag kennzeichnen rote Ballontrauben 86 Häuser als Orte der Barmherzigkeit in Recklinghausen. Am Samstag um 13 Uhr werden alle Kirchenglocken läuten, die Ballons abgeschnitten und in den Himmel aufsteigen", berichtet Gustav Peters, Vorsitzender des Stadtkomitees der Katholiken in Recklinghausen.

Um auf das Konzil hinzuweisen, wird seit einiger Zeit in den 20 Kirchen der Stadt in allen Gottesdiensten ein Video gezeigt, für das Pastoralassistent Matthias Grammann Recklinghäuser gefragt hat, was sie von der katholischen Kirche erwarten. Festgestellt haben die Verantwortlichen dabei, dass die Menschen sehr wohlwollend der Kirche gegenüberstehen. "Der Religionssoziologe Tomáš Halík hat den Begriff der Zachäus-Christen geprägt. Das sind Menschen, die wie Zachäus aus der Entfernung das Treiben beobachten. Sie haben eine Form von Kirchlichkeit, die aber nicht bei uns auftaucht", erklärt Quante. Die Befragten verbinden mit der Kirche viele positive Aspekte in Recklinghausen: das Engagement, die Ökumene, das kirchliche Filmfestival oder auch das christliche Jugendcafé Areopag. "Es wird wahrgenommen, dass sich Kirche bewegt. Es war ein interessanter Nebeneffekt zu erfahren, dass viele Menschen eine positive Einstellung zur Kirche haben", sagt Pastoralreferentin Cäcilia Leenders-van Eickels.

Nach der Eröffnung des Konzils wird die inhaltliche Arbeit in unterschiedlichen Steuerungsgruppen weitergeführt. "Zu unserer nächsten großen Konzilsversammlung Ende November liegen uns dann die Daten aus der Fragebogenaktion vor", berichtet Quante. Gemeinsam werden die Teilnehmer drei bis vier Themen näher in den Blick nehmen, um bis Pfingsten wiederum in den Gruppen daran zu arbeiten.

"Alle Menschen sind eingeladen, darüber abzustimmen, wie wir Kirche sein wollen", wirbt Leenders-van Eickels dafür, an der Fragebogenaktion teilzunehmen. Denn die Verantwortlichen wollen möglichst viele Menschen in die Diskussion einbeziehen.

Mit den Ergebnissen des Konzils soll in den drei Pfarreien an den eigenen Pastoralplänen gearbeitet werden. Begleitet wird der Prozess auch von zwei Mitarbeitern des Bistums Münster. "Wir lassen uns mit dem Stadtkonzil auf etwas ein, von dem wir noch nicht wissen, wohin es geht. Aber wir nehmen den Heiligen Geist ernst und lassen uns leiten", zieht Quante sein Fazit.

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